Brücke des Monats

Juli 2019

Ponte Maria Pia, Porto

Bilder von Erich Hermes, Deutsch Evern

Zwischen Porto und Vila Nova de Gaia führen mehrere eindrucksvolle Brücken über den tief eingeschnittenen Douro.

Die Maria Pia-Brücke ist die älteste dieser Brücken. Sie wurde am 4. November 1877 vom portugiesischen Königspaar Luís I. und seiner Gattin Maria Pia eingeweiht und nach der Königin benannt.

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Die Brücke wurde für die Breitspurbahn Linha do Norte von Lissabon nach Porto erstellt. Ohne diese Brücke hätte der Bahnhof von Porto nur über einen 12 km langen Umweg angefahren werden können.

Nach der Umstellung von der Breitspur auf Normalspur wurde sie weiterhin eingleisig genutzt. 1966 wurde sie für den elektrischen Betrieb nachgerüstet.

Seit der Eisenbahnverkehr 1991 auf die neu errichtete zweigleisige Eisenbahnbrücke Ponte de São João verlegt wurde, ist die Ponte Maria Pia nicht mehr in Betrieb.

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Die Brücke quert das Tal zwischen zwei Tunnelöffnungen in leicht schiefem Winkel. Sie hat einen parabolischen zweigelenkigen Sichelbogen aus Schmiedeeisen, der sich zu den Kämpfergelenken hin aufspreizt. Mit einer Spannweite von 160 m war sie zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung die größte Bogenbrücke der Welt und auch die erste große Bogenbrücke in Europa, die ohne Lehrgerüst im Freivorbau errichtet wurde.

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Die Brückentafel hat parallelgurtige Fachwerkträger, die im Scheitelbereich mit dem Bogen verschmelzen. Die Aufständerung erfolgt sowohl über dem Bogen als auch über den Hangbereichen mit Gerüstpfeilern. Diese sieben Pfeiler haben einen allseitigen Anlauf.

Entwurf: Gustave Eiffel und Théophile Seyrig, damaliger Geschäftspartner von Gustave Eiffel.

Baujahr: 1876-1877
Länge: 353 m
Bogenweite: 160 m
Bogenstich: 42,5 m
Breite: 6 m
Höhe über Wasser: 61,2 m
Gewicht: 1450 t