Brücke des Monats

Juni 2017

Neue Werksbrücke Hoechst AG


Größeres Bild 1600 x 1200

Unterhalb des Industriegebietes von Sindlingen überspannt eine Schrägseilbrücke den Main in einem leicht schiefen Winkel.

Die Neue Werksbrücke des damaligen Konzerns Hoechst AG war die erste Schrägseilbrücke für einen kombinierten Eisenbahn- und Straßenverkehr mit einer Brückentafel aus Beton. Die breite Brücke überführt jedoch nicht nur eine Werksbahn, eine öffentliche Straße und eine Werksstraße, sondern auch eine Rohrleitung über den Main.

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Die Brücke hat am rechte Ufer einen Pfeiler, der in seiner Trapezform dem Pylonpfeiler am linken Ufer entspricht. Über das linke Vorland folgen drei Säulenpfeiler.

Der Pylon der einhüftigen Schrägseilbrücke hat zwei senkrechte Stiele aus Stahlbeton, die mit einem Pfeilerachsabstand von nur 8 m beidseits der Mittelachse des 30,95 m breiten Brückendecks stehen. Zwischen ihnen verläuft die Eisenbahn und die Rohrleitung.

Die Pylonstiele sind im unteren Drittel mit einer oben und unten eingekerbeten Betonscheibe versteift.

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Der Querschnitt der Brücke besteht aus einem 2,66 m hohen einzelligen Hohlkasten aus Spannbeton mit auskragender Fahrbahntafel. Darauf befinden sich außerhalb der beiden Seilebenen jeweils eine zweispurige Fahrbahn und ein Gehweg.

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Die Abspannung der Brückentafel erfolgt mit 2 x 13 Seilpaaren.

Aufgrund des gewünschten symmetrischen Erscheinungsbildes der harfenförmig angeordneten Seile konnte nicht die gesamte Stromöffnung der Brücke abgespannt werden. Auf dem rechtem Pfeiler wurden daher zwei segelförmige Betonscheiben angebracht, die die Funktion von Auslegern haben, die den nicht abgespannten Teil der Stromöffnung tragen.



Baujahr: 1970-1972
Länge: 294 m
Weiten: 26,2 - 148,2 - 39,3 - 29,0 - 25,6 - 16,9 m
Breite: 31 m
lichte Höhe: 9,2 m
Höhe Pylon ohne Pfeiler: 52,47 m

Fotos von Erich Hermes, Deutsch Evern