Brücke des Monats

Mai 2016


Margaretenbrücke Budapest


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27 Jahre nach Eröffnung der Kettenbrücke wurde mit der Margaretenbrücke die zweite feste Verbindung über die Donau zwischen den Stadtteilen Buda und Pest fertiggestellt. Sie wurde knapp 2 km oberhalb der Kettenbrücke als Fortsetzung der Großen Ringstraße errichtet und quert die Donau an der Südspitze der Margareteninsel.

Brücke und Insel sind nach Prinzessin Margit (Margarete) benannt, Tochter des Königs Béla IV. Im Jahre 1241 versprach der König, seine Tochter ins Kloster zu schicken, sollte er erfolgreich die einfallenden Mongolen besiegen. Dies war der Fall und er ließ auf der Insel ein Kloster errichten, in das er seine Tochter bringen ließ.

1871 wurde eine Ausschreibung zum Bau der Brücke organisiert. Aus insgesamt 43 Vorschlägen wurde der Entwurf des französischen Maschinenbau- und Bauingenieurs und Unternehmers Ernest Goüin gewählt.

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Eine Besonderheit der Brücke ist ihr Knick am breiten Mittelpfeiler. Da die beiden Flussarme spitzwinklig zusammenlaufen und die Strompfeiler parallel zur jeweiligen Strömungsrichtung erstellt werden sollten, war es erforderlich, die Brückenachse in der Brückenmitte um rd. 30 Grad zu verschwenken.

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Jeder Donauarm wird mit drei Bogenöffnungen überbrückt. Die Bogenweiten nehmen dabei vom Ufer bis zum Mittelpfeiler von 73 m auf 86 m zu.

Über die beiden Uferstraßen wurden kurze gleichartige Bogen erstellt.

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Die Bogen bestanden ursprünglich aus jeweils vier Segmentbogenträgern. 1935-1937 wurde die Brücke verbreitert und hierzu auf Unterstrom jeweils zwei weitere Bogenträger angefügt.

Die Fahrbahntafel ist aufgeständert und liegt in den Bogenscheiteln auf.

Die Pfeiler sind gemauert. Auf ihren Vorlagen tragen sie große Galionsfiguren in Form geflügelter Frauengestalten, die vom französischen Bildhauer Adolphe Martial Thabard geschaffen wurden. Der Mittelpfeiler trägt eine Gedenktafel, über der sich ein Relief der ungarischen Krone, flankiert von zwei Obelisken befindet.

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Obwohl von Anfang an ein Anschluss an die Margareteninsel geplant war, wurde der hierfür erforderliche Brückenast mit drei Bögen erst 1900 angefügt.

Die Brücke wurde im im November ungewollt gesprengt, wobei zahlreiche Menschen ihr Leben verloren. Im Januar 1945 wurde die Brücke auf Budaer Seite vollends gesprengt. Der Wiederaufbau erfolgte 1947-1948.



Bitte beachten:
Die Bilder zeigen den Zustand der Brücke vor der 2009-2011 durchgeführten Generalsanierung, bei der die Bogenzwickel mit Stahlfachwerken ausgefüllt wurden und Bogenträger und Fachwerke einen beigen Anstrich erhielten.



Baujahr: 1872-1876
Länge mit Widerlagern: 696 m
Weiten: 19 - 73 - 82 - 86 - 86 - 82 - 73 - 19 m
Breite der Brückentafel: 28 bis 32 m
Breite Widerlager West: 54 m, Breite Widerlager Ost: 46 m