Brücke des Monats

September 2015

Autobahnbrücke über die Wilde Gera




Die Autobahn A71 Erfurt - Schweinfurt erforderte für ihre Linienführung durch den Thüringer Wald große Tunnel- und Brückenbauwerke.

Südlich von Gräfenroda war zwischen zwei Tunnel das tief eingeschnittene Tal der Wilden Gera zu queren.

Zur Ausführung kam eine Bogenbrücke, weil hierbei Pfeilergründungen im Bereich einer alten Deponie, eines Bahndamms und eine Flussverlegung der Wilden Gera vermieden werden konnte.

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Der 252 m weite Bogen hat einen 10,30 m breiten zweiteiligen Hohlkasten mit Wandstärken zwischen 30 und 40 cm. Seine Bauhöhe beträgt 5,50 m am Kämpferanschnitt und 3,30 m im Scheitel.

Die Bogenhälften wurden im Freivorbau von den Kämpfern aus erstellt. Zur Verringerung des Schalungsaufwands wurden die einzelnen Takte gerade hergestellt, wodurch sich eine polygoner Bogenzug ergibt.

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Der 3,74 m hohe Überbau ist als Verbundquerschnitt ausgebildet. Er besteht aus einem einzelligen,unten 7,6 m breiten und oben 11 m breiten trapezförmigen Stahlhohlkasten und einer 26,3 m breiten Stahlbetonfahrplatte. Die auskragende Fahrbahnplatte ist mit Schrägstreben aus Stahlrohren abgestützt

Der Festpunkt der aufgeständerten Fahrbahnplatte befindet sich im Bogenscheitel. Die Stützweiten betragen 30 - 36 - 10 x 42 - 36 - 30 m.

Die Kämpferpfeiler haben Abmessungen von 3,5 x 9 m, die Regelpfeiler haben Abmessungen von 2,5 x 9 m. Alle Pfeiler sind als Hohlkastenpfeiler ausgebildet.

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Die Brücke über die Wilde Gera war bei ihrer Fertigstellung die größte Betonbogenbrücke Deutschlands; sie löste die 1999 fertiggestellte Kylltalbrücke mit ihrer Spannweite von 223 m ab. Die Brücke über die Wilde Gera wurde ihrerseits 2009 und 2010 durch die Talbrücken Grümpenbach und Froschgrundsee der Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt mit ihren Spannweiten von 270 m als deutsche Rekord-Halterin abgelöst.



Baujahr: 1998-2000
Länge: 552 m
Weite: 252 m
Höhe: 110 m
Breite: 27 m