Brücke des Monats

Januar 2012



Brücke der zwei Ufer zwischen Straßburg und Kehl



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Der Pariser Architekt und Ingenieur Marc Mimram entwarf die Brücke für die erste grenzüberschreitende Gartenschau, die im Jahr 2004 von den Städten Straßburg und Kehl gemeinsam durchgeführt wurde. Das beide Gartengelände verbindende Bauwerk war die erste Brücke über den Oberrhein, die ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer erstellt wurde.


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Die Schrägseilkonstruktion mit den zwei getrennten Stegen für Fußgänger und Radfahrer besticht durch ihr dynamisches Erscheinungsbild und wurde zwischenzeitlich zu einem Wahrzeichen der Region.


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Der unmittelbar die Ufer verbindende Steg stromabwärts der Pylone ist stark gewölbt, sodass die steileren Bereiche an seinen Enden Treppenabschnitte erfordern; er ist daher nur für Fußgänger bestimmt. Der etwas breitere Steg für Radfahrer, Kinderwagen und alles andere, was Räder hat, steigt über den Flutbereichen auf sanft geneigten Balkenbrücken bis zur Schrägseilbrücke an. Dort verläuft der Radsteg jedoch nicht geradlinig weiter, sondern beschreibt im Grundriss einen Bogen stromaufwärts. In der Brückenmitte, wo der Abstand zwischen den Stegen am größten ist, sie aber annähernd gleiche Höhe haben, sind beide Stege durch ein abgestuftes Podest miteinander verbunden. Dieses ca 300 qm große Podest lädt zum Verweilen über der Staatsgrenze ein.


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Die Stege haben jeweils zwei Längsträger unterschiedlicher Bauhöhe. An den innenliegenden, 0,8 m (Fußgängersteg) bzw. 1,0 m (Radsteg) hohen Längsträgern sind die 72 Schrägseile angeschlossen. Die außenliegenden Längsträger sind nur 0,2 m hoch und mit konsolartigen Querträgern mit den innenliegenden Längsträgern verbunden. Auf diese Metallroste liegen 15 cm dicke Betonplatten auf. Im Pfeilerbereich wird der Radsteg zusätzlich von einer Strebe gestützt.


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Beide Stege sind darüberhinaus mit Querträgern und Schwingungsdämpfern miteinander verbunden. Aufgrund der unterschiedlichen Höhe und Abstände der beiden Stege zueinander sind diese Verbindungen unterschiedlich lang und unterschiedlich geneigt.


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Die beiden 36 m langen Stahlpylone stehen auf Strompfeilern aus Stahlbeton und sind sowohl nach Oberstrom als auch zu den Ufern hin geneigt. Die Strompfeiler erhielten eine einem Schiff nachempfundene Form, sodaß sie mit dem aufgesetzten Pylon wie ein einmastiges Segelschiff wirken. Die massiven Pfeiler wirken auch als Rammschutz. Die beiden Randfelder der Brücke werden auf Oberstrom durch weitere Rammschutzbauwerke im Strom gesichert.



Entwurf: Marc Mimram
Baujahr: 2003-2004

Längen: Radwegbrücke 387 m, Fußgängerbrücke 271 m
Weiten der Vorlandbrücken: Deutschland 3 x 14,4 - 15,7 m, Frankreich 4 x 14,4 m
Weiten der Schrägseilbrücke: 43,7 - 183,3 - 43,7 m
lichte Höhe: 11,5 m
Nutzbreiten: Radwegbrücke 3 m, Fußgängerbrücke 2,5 m