Brücke des Monats

Juni 2011

Kübelbachviadukt



Zwischen Dornstetten und Freudenstadt quert die von Stuttgart über Eutingen kommende "ursprüngliche Gäubahn" in kurzem Abstand die Täler des Kübelbachs, des Stockerbachs und des Ettenbachs, die sich rd. 500 m unterhalb des Kübelbachviadukts zur Glatt vereinigen.

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Alle drei Viadukte erhielten parallelgurtige Fachwerkträger mit obenliegendem Gleis, die auf gemauerten Pfeilern und Widerlagern auflagen. Der Kübelbachviadukt und der Stockerbachviadukt konnten nahezu baugleich erstellt werden. Sie haben 5 Felder, der kleinere Ettenbachviadukt hat nur 3 Felder.

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Der als Durchlaufträger ausgebildete Fachwerkkastenträger ist 3 m breit und 5,2 m hoch. Er hat ein vierfaches Strebenfachwerk ohne Vertikalen. Die Streben bestehen aus paarweise angeordneten Winkelprofilen. Zu beiden Seiten des Gleises wurde eine auf Konsolen gestützte Gehbahn angebracht.

Die kastenartige Widerlager sind vom Fundament bis zur Schwellenunterkante 26 m hoch. Sie sind 10 m lang und haben eine 2,5 m breite Auflagerfläche.

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Der Träger hat seinen Festpunkt auf dem höchsten Pfeiler, der im Talgrund steht. Auf den übrigen Pfeilern und den Widerlagern hat er Rollenlager, die eine Längsverschiebung ermöglichen.

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Die Pfeiler wurden so ausgelegt, dass sie auch einen zweigleisigen Überbau aufnehmen hätten können. Letztlich blieb es jedoch bei der Belegung mit nur einem Gleis.

Der zum Kriegsende von der Wehrmacht gesprengte Viadukt wurde 1947-1949 wieder instandgesetzt. Im Gegensatz zum Stockerbachviadukt konnte beim Kübelbachviadukt das vierfache Strebenfachwerk erhalten bleiben.

2006 wurde die Strecke elektrifiziert und für den Stadtbahnverkehr hergerichtet. Dabei wurden die Viadukte umfassend saniert.

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Die aus örtlichem Bundsandstein hergestellten Pfeiler haben einen Anlauf von 1:30. Der Schaft des höchsten Pfeilers wurde abgestuft.
Die Auflagerbänke aus Granit wurden gegen betonierte Bänke ersetzt.



Baujahr: 1875-1879
Länge: 296 m
Stützweiten: 49,5 - 60 - 60 - 60 - 49,5 m
Höhe: 50 m
Breite: 6 m


Hersteller des Überbaus: Gebr. Decker, Cannstatt