Brücke des Monats

September 2009

Kirchenfeldbrücke Bern


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Die Hochbrücke verbindet das Stadtzentrum mit dem südöstlich gelegenen Kirchenfeldquartier und war Voraussetzung für dessen Bebauung. Schon seit 1830 wurden verschiedene Pläne für die städtebauliche Entwicklung des Kirchenfeldes und eines Brückenzugangs erstellt, die erforderlichen Zustimmungsbeschlüsse von Burgergemeinde und Einwohnergemeinde kamen jedoch erst im Dezember 1891 zustande.

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Zur Ausführung kam der Entwurf einer Eisenkonstruktion der Firma G. Ott & Cie. Obwohl der Firmenleiter Gottfried Ott unter nicht vollkommen geklärten Umständen verstarb, führte die Firma den Brückenbau in rascher Zeit aus.

Die filigrane Gitterkonstruktion aus Schweisseisen überspannt die Aare auf zwei nahezu identischen gelenklosen Fachwerkbogen, die sich zum Scheitel hin verjüngen. Die Pfeilhöhe beträgt 26,26 m.

Die Bogen ruhen auf einem Pfeilersockel in der Talmitte und auf zwei Widerlagern an den Talhängen.

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Die nach Süden geneigte Fahrbahntafel hat parallelgurtige Fachwerkträger mit einem X-Fachwerk. Sie ist über den Bögen mit jeweils vier Fachwerkstützen aufgeständert und liegt in den Bogenscheiteln auf. Die Hauptstützen befinden sich über dem Pfeilersockel und den Widerlagern. In den Hangbereichen ist jeweils eine weitere Fachwerkstütze vorhanden.

Die Fahrbahntafel ist in der Mitte mit zwei Straßenbahngleisen und seitlich davon jeweils mit einer Fahrspur und einem Gehweg belegt.

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Bereits von Anfang traten bei der Brücke Schwingungen auf, sodass man schon im Folgejahr Verstärkungen anbringen mußte. Um die Brücke 1913/14 mit einem zweiten Straßenbahngleis belegen zu können, wurden die drei großen Fachwerkpfeiler einbetoniert und mit dünnen Betonwänden ummantelt. Das Erscheinungsbild gleicht seither einer Brücke, deren Bögen zwischen Kämpferpfeilern eingespannt sind.

In den Jahren 19554/55 und 1972 erfuhr die Brücke weitere Instandhaltungsarbeiten. 1972 wurde dabei das gusseiserne Geländer abgebrochen und durch ein Stahlgeländer ersetzt. Auch die Kandelaber wurden entfernt. Aus Protest gegen diesen Abbau ersetzten Unbekannte wiederum einen kleinen Teil des neuen Geländers durch das ursprüngliche Geländer.



Entwurf: Moritz Probst und Jules Röthlisberger

Baujahr: 1881-1883
Länge: 229 m
Weiten : 2 x 85,95 m
Höhe: 32 m
Breite: 13,4 m