Brücke des Monats

Dezember 2005

Südbrücke Mainz


Die erste Eisenbahnbrücke in Mainz wurde 1862 als 4. Rheinbrücke in Deutschland errichtet. Sie hatte über dem Strom vier große Linsenträger (Pauli-Träger), an die sich rechtsrheinisch eine lange Flutbrücke mit 31 weiteren Feldern anschloß.

An beiden Brückenköpfen wurde sie mit Brückentürmen versehen.

Schon bald war die Brücke den gestiegenen Verkehrslasten nicht mehr gewachsen, weshalb sämtliche Träger zwischen 1902 und 1911 ausgetauscht wurden. Über den Stromführten nun vier Halbparabelträger.

Wie viele anderen Brücken wurde auch die Südbrücke zum Kriegsende durch deutsche Pioniere gesprengt.

Die Amerikaner errichteten daraufhin oberhalb der zerstörten Brücke eine Behelfsbrücke für den Eisenbahnverkehr. Da diese mit ihren engen Feldern den Schiffsverkehr stark behinderte, wurde die Südbrücke 1948-1949 wieder aufgebaut.

Der Neubau erhielt zwei nebeneinanderliegende parallelgurtigen Fachwerkträger auf gemeinsamen Pfeilern.

Die Fachwerkträger haben ein K-Fachwerk von 12 m Höhe und führen über 4 Stromfelder mit Stützweiten von 106,6 - 105,6 - 105,6 - 106,6 m.

Die Strompfeiler haben eine Inselschüttung.

Im Gegensatz zu den östlichen Brückentürmen blieben die westlichen Türme erhalten.

Die neugotischen Portale zwischen den Türmen wurden jedoch auch hier entfernt.



Baujahr: 1948-1949
Länge: 1028 m, davon Strombrücke 424 m
Weiten der Strombrücke: 106,6 - 105,6 - 105,6 - 106,6 m.
Weiten der Vorlandbrücke: 6 x 35 - 13 x 15,8 - 2 x 26 - 7 x 15,8 m
Breite: 12,6 m
Höhe: 9 m