Nielsen-Träger

Der Nielsen-Träger ist eine Stabbogenbrücke mit schrägen Hängern.

Die Bezeichnung geht auf den schwedischen Ingenieur Octavius F. Nielsen zurück, der 1926 ein entsprechendes Patent anmeldete.

Nielsen verwendete für seine Bogenbrücken aus Stahlbeton schräg gestellte Rundstähle als Hänger, die abwechselnd steigend und fallend angeordnet waren und nur auf Zug beansprucht wurden. Dadurch verminderte er die Biegemomente.

Kreuzen sich die Hänger nur einfach, werden sie ebenfalls noch den Nielsen-Trägern zugeordnet.


Beispiele

In Schweden wurden rd. 70 Bogenbrücken nach dem System Nielsen erbaut.


In Castelmoron in Frankreich wurde 1933 eine 143 m weit gespannte Bogenbrücke über den Lot errichtet.


Die Brückentafel der 2001 erbauten Mainbrücke Sulzbach-Niedernberg ist von 42 Hängern je Bogenebene abgehängt. Der Bogen hat eine Spannweite von 150 m.

Für die Hängeranordnung wählte man konstante Knotenpunktabstände am Versteifungsträger mit jeweils zwei Hängeranschlüssen je Knotenpunkt. Aus ästhetischen Gründen wurden alle Hänger mit dem gleichen Neigungswinkel versehen.


Bei der 2002 erbauten Nordringbrücke über den Main bei Marktheidenfeld treffen sich jeweils zwei der 26 Hänger sowohl am Versteifungsträger als auch am Bogen in einem Knotenpunkt. Die Anschlusspunktabstände am Versteifungsträger sind dabei konstant. Der Bogen hat eine Spannweite von 135 m.

Nur wenige Meter unterhalb des Dreiländerecks bei Basel schwingt sich seit 2007 die Dreiländerbrücke mit einer Spannweite von 230 m für Fußgänger und Radfahrer über den Rhein.