Netzwerkbogenbrücke

Die Netzwerkbogenbrücke ist eine Stabbogenbrücke mit schrägen, sich mehrfach kreuzenden Hängern.

Bogen und Fahrbahn bilden zusammen mit der Abspannung eine Bogenscheibe mit Obergurt, Untergurt und Ausfachung. Im Gegensatz zum Stabbogen mit wenigen senkrechten Hängern besteht beim Netzwerkbogen aufgrund der Vielzahl schräger Hänger eine kontinuierliche Koppelung zwischen Brückendeck (Versteifungsträger) und Bogen. Dadurch können die Lasten aus dem Verkehr gleichmäßiger über den Bogen in die Auflager abgeleitet werden.

Brücken dieser Bauart werden in Japan als Nielsen-Lohse-Brücken bezeichnet.


Geschichte/Beispiele

1878 wurde in Riesa erstmals eine Bogenbrücke mit gekreuzten Füllstäben errichtet. Die Fachwerkstäbe übertrugen sowohl Zug- als auch Druckkräfte.


Die erste große moderne Brücke mit einem Netzwerkbogen war die 1963 eröffnete Fehmarnsundbrücke mit einer Spannweite von 248 m.

Sie hat in jeder Netzebene 2 x 20 Hänger, die wie die meisten japanischen Nielsen-Lohse-Brücken einen konstanten Neigungswinkel zur Horizontalen haben.

Bild von Dr. Peter Knopf, Leverkusen


2008 wurde die neue Eisenbahnbrücke über die Oder bei Frankfurt/Oder als Netzwerkbogenbrücke erstellt. In beiden Ebenen des 104 m weiten Bogens wurden 24 Flachstahlhänger angeordnet.